Strafen für drei Glücksspiel-Giganten in Schweden
Die schwedische Glücksspielbehörde hat in den zurückliegenden Monaten die Verstöße der Casino- und Sportwetten Anbieter im Land recht rigoros bestraft.
Drei bekannte Online-Unternehmen, konkret betway, Betfair und SkillOnNet, wurde mit empfindlichen Geldbußen belegt. Alle drei Firmen sind gegen daraufhin vors schwedische Verwaltungsgericht gezogen und dort krachend gescheitert.
Das oberste Gericht des skandinavischen Staats hat alle drei Strafen bestätigt und die Klagen der drei Glücksspiel-Unternehmen vom Tisch gefegt. Insgesamt müssen die Firmen 2,2 Millionen Dollar bezahlen. Wir haben die Infos zu den Regelverstößen zusammengefasst.
Betway bot illegale Boni an
Die Casino Boni sind für viele Spieler das Salz in der Suppe verständlich. Die Prämien der Online Anbieter waren natürlich auch in Schweden bei den Usern äußerst beliebt und für die Anbieter ein willkommenes Marketingmittel. Die neuen, schwedischen Glücksspielgesetze, die seit 2019 in Kraft sind, besagen aber, dass keine Boni mehr angeboten werden dürfen. Es ist verboten, dass Online-Gaming der Kunden aktiv mit Bonus-Programmen zu unterstützen und zu fördern.
Betway hat sich nicht an diese Vorgabe gehalten und 2019 weiter munter Boni an die eigenen Kunden vergeben. Die Folge – die SGA (die schwedische Glücksspielaufsicht) hat betway zu einer Geldstrafe von 475.000 Dollar verdonnert.
Der britische Glücksspielanbieter ist daraufhin in Widerspruch gegangen und konnte die Strafe im ersten Step auf 450.000 Dollar verringern. Die betway Anwälte sind daraufhin aber vors oberste Verwaltungsgericht gezogen, um die komplette Strafzahlung zu kippen, ohne Erfolg. Betway wird nun zur Kasse gebeten.
SkillOnNet mit höchster Bonus-Strafe
SkillOnNet ist in Schweden ebenfalls in die Bonus-Falle getappt. Das renommierte Glücksspiel-Unternehmen wurde von der SGA zu einer satten Strafe von 1,3 Millionen Dollar verdonnert. Erschwerend für SkillOnNet war, dass die Firma gleich mehrfach gegen die Bonus-Vorschriften verstoßen hat. Der Anbieter betreibt mehrere Online Casinos, in Schweden unter anderem das Red Kings Casino, das Playojo Casino und das Slots Magic Casino.
Die Anwälte von SkillOnNet haben vor Gericht argumentiert, dass die Bonus-Regeln 2019 von der SGA in Schweden unklar formuliert gewesen seien. Zudem haben es keinen Dialog zwischen der Aufsichtsbehörde und den Casino-Betreibern gegeben. SkillOnNet haben keine relevanten Informationen erhalten. Die Strafe sei willkürlich ausgesprochen worden.
Zudem sei die Geldbuße in ihrer Höhe absolut unverhältnismäßig. Die SkillOnNet Klage hat in Schweden mehrere Gerichtsinstanzen durchlaufen. Der Glücksspielanbieter hat alle Verhandlungen verloren und muss nun die volle Strafsumme an die schwedischen Behörden zahlen.
Betfair quotiert „Jugend-Fußball-Match“
Betfair ist indes in die Jugendfußball-Falle getappt. Ähnlich wie in Deutschland ist es in Schweden verboten, Wetten auf Nachwuchsteams anzubieten. Konkret heißt es in der schwedischen Glücksspiel-Gesetzgebung, dass keine Sportwetten für Events vermittelt werden dürfen, bei denen mehr als die Hälfte der Spieler das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Genau dieser Punkt ist Betfair zum Verhängnis geworden. Der Buchmacher hatte Wettquoten für das Match Vasalunds IF vs. FC Djursholm angenommen. Die renommierten Clubs haben in der Partie aber ihre Nachwuchskader auf den Rasen geschickt, so dass über die Hälfte der Akteure minderjährig war.
Betfair hätte das Wettangebot daraufhin stoppen müssen. Passiert ist nichts, sodass die SGA den Online Anbieter mit einer Strafe von 520.000 Dollar belegt hat. Betfair war es im ersten Widerspruchsverfahren – ähnlich wie betway – gelungen, die Strafe etwas zu minimieren. Mehr wollten die obersten, schwedischen Richter den Unternehmen im letztlichen Verfahren nun aber ebenfalls nicht zugestehen.
