Schwedische Glückspielbehörde bringt Zahlungsdienstleister in die Bredouille
Die schwedische Glücksspielbehörde galt einst als moderate Aufsichtsbehörde.
Selbst nach der Einführung der neuen Gesetze 2018 in Schweden hat die Spelinspektionen mehrfach betont, dass man keinen plumpen Ansatz wählen wird, um gegen iGaming Anbieter im Land vorzugehen, die noch keine schwedische Lizenz besitzen.
Genauso, wenn nicht noch sogar noch krasser, wird’s am dem Sommer 2023 aber kommen. Die Spelinspektionen will proaktiver werden und bezieht dabei die Zahlungsdienstleister auf unredliche Art und Weise ein.
Banken, Kreditkartenfirmen und e-Geld Anbieter müssen jede Zahlung melden
Die neuen Vorschriften besagen, dass jeder Zahlungsdienstleister alle Kunden-Zahlungen an eine Glücksspielfirma melden muss. Dies Vorschrift gilt für alle Online Casinos, Poker-Arenen und Sportwetten-Portal, die nicht mir einer schwedischen Lizenz ausgestattet sind.
Die Spelinspektionen kann so innerhalb von sehr kurzer Zeit einen vollständigen Überblick über alle Online Gaming-Plattformen erhalten, die schwedische Kunden akzeptieren, ohne eine nationale Lizenz zu besitzen.
Die Finanzdienstleister werden von der Glücksspiel-Aufsichtsbehörde zur Zahlungspolizei degradiert. Der Vorgang ist im europäischen Online-Gaming bisher einmalig. Das Vorgaben der Schweden ist national und international rechtlich mehr als umstritten.
Das Thema Datenschutz hat sich quasi erledigt
Bisher wurde eine derartige Arbeitsweise der Aufsichtsbehörde durch die Datenschutz-Vorschriften verhindert. Jede Bank, jede Kreditkartenfirma und jeder e-Wallet Anbieter war verpflichtet die Kundeninformationen zu schützen. Mit der Meldepflicht werden alle bisherigen Datenschutz-Richtlinien außer Kraft gesetzt.
Durch die Meldung werden weitere bestehende Gesetze ausgehebelt. Nicht nur die Datenschützer laufen Sturm gegen die Vorschriften. Rechtlich ist es in Schweden ähnlich wie in Deutschland. Den Spielern ist es nicht verboten, sich bei in einem internationalen Online Casino, ohne regionale Lizenz, anzumelden. Die gerechtfertigte Spieler-Anonymität wird mit der neuen Meldeauflage aber komplett außer Kraft gesetzt.
Spelinspektionen kann Regelverstoß selbst herbeiführen
Wer sich ein wenig im Rechtswesen auskennt, weiß dass die Polizei und die Ermittlungsbehörden die vermeintlichen „Kriminellen“ nicht zu einer Handlung bewegen dürfen, um diese im Nachhinein als Straftat werten zu können.
Genauso wird’s im Glücksspielrecht in Schweden aber künftig sein. Die Spelinspektionen darf in den internationalen Online Casinos Spielerkonten eröffnen, nur um danach gegen diesen Regelverstoß vorgehen zu können.
Retourkutsche nach abgelehntem Antrag
Die neuen Glücksspiel-Vorschriften der Spelinspektionen sind vermutlich eine Retour-Kutsche in Richtung schwedisches Parlament. Die Abgeordneten hatten im Vorjahr einen Antrag abgelehnt, der es ermöglicht hätte, dass die Aufsichtsbehörde alle nicht lizenzierten Casinos automatisch sperrt.
Es wurde der Regulierungsstelle lediglich zugestanden, entsprechende Strafen auszusprechen. Mit der Zahlungspolizei hat die Spelinspektionen nun von selbst die Zügel in Sachen Glücksspielstrenge angezogen.
Selbstausschluss-Register: Erfolg soll gemessen werden
In Schweden können sich die Spieler in den Online Casinos selbst sperren lassen. Sie werden dann in das Online-Sperrregister eingetragen. Die Datenbank ist mit dem OASIS-Register in Deutschland vergleichbar.
Die Ausschluss-Möglichkeit und deren zentralen Erfassung ist ein wichtiger Bestandteil des Spielerschutzes in Schweden. Richtig ist aber, dass niemand genau weiß, warum und weshalb die Spieler eine Selbstsperre auslösen. Ist es wirklich die Angst vor der Spielsucht?
In den schwedischen Regierungskreisen hat man daran zumindest starke Zweifel. Die Spelinspektionen muss nun bis September 2023 entsprechende Daten sammeln. Im Anschluss will die Regierung das Online-Sperrregister anpassen.
Es soll unterschiedliche Sperrzeiten und Einschränkungsmöglichkeiten für ausgewählte Glücksspiel-Bereiche gegeben. Kein Frage, die Ergebnisse aus Schweden werden auch für das deutsche Oasis-Register von Bedeutung sein.
