Hessen ebnet Weg für Online Roulette und Blackjack
Hessen ebnet den Weg zur Freischaltung von Online Roulette und Online Blackjack, zumindest grundsätzlich. Ehe die deutschen Online Spieler die beiden Tischspielklassiker hierzulande in den Casinos sehen werden, wird aber noch Zeit vergehen.
Der hessische Landtag hat am 17. November das Glücksspiel-Gesetz des Bundeslandes angepasst. Die Nachricht ist vielfach untergangen, hat aber durchaus Brisanz.
Wir haben die Informationen.
Die aktuelle Situation des Online Casino Spiels in Deutschland
Wissen muss man, dass die Bundesländer sich auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag geeinigt haben, der seit 2021 in Kraft ist. Trotz dieser länderübergreifenden Vereinbarung bleibt das Glücksspiel noch immer Ländersache.
Jede Landesregierung kann Teile des Staatsvertrages übernehmen, anpassen bzw. in der Praxis mit unterschiedlichen Verordnung unterlegen. Es sei daher erwähnt, dass sich die neue Glücksspielanpassung ausschließlich auf Hessen bezogen ist. Wir wissen aber, dass andere Bundesländer zumindest über einen ähnlichen Schritt nachdenken.
Aktuell ist es so, dass die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder nur Lizenzen für virtuelle Automatenspiele ausgestellt. Tischspiele wie Roulette und Blackjack sind ebenso verboten wie die Live Casino Spiele. Stand heute haben 14 Online Casino Anbieter in Deutschland ihre Automatenlizenz erhalten.
Die Gründe für den Sinneswandel
Man kann der hessischen Landesregierung durchaus attestieren, dass diese in den zurückliegenden Jahren zu den fortschrittlichsten in Sachen Glückspiel gehört hat. Trotzdem werden sich einige Leser nun fragen, wie kann es sein, dass 2021 ein neuer Glücksspielvertrag ausgearbeitet wird und nur gut ein Jahr später schon wieder eine Anpassung nötig ist.
Dazu gibt’s zwei Dinge anzumerken. Der Glücksspielstaatsvertrag ist zweifelsfrei ein Kompromiss, der von einigen Bundesländern (auch Hessen) eher zähneknirschend angenommen wurde.
Zweitens wollten die hiesigen Gesetzgeber vermutlich abwarten, wie sich das Online Glücksspiel hierzulande entwickelt. Die Vergabe von nur 14 Genehmigungen dürfte für die Behörden insgesamt enttäuschend sein.
Das Interesse der internationalen Glücksspielriesen an deutschen Casino Lizenzen hält sich bisher in Grenzen, um es vorsichtig zu formulieren. Die Spieler selbst haben der Regierung gezeigt, was man von der hiesigen Entwicklung hält. Ein Großteil der Kunden ist auf die internationalen Portale abgewandert.
Die Stellungnahme von Peter Beuth, Innenminister in Hessen, zur Anpassung des Glücksspielgesetzes ist daher auch schon fast als Eingeständnis zu werten.
„Fortan werden solche Konstruktionen möglich sein, bei der mindestens zwei Spielbanken mehrheitlich beteiligt sind.
Wir erlauben eingeschränkt virtuelle Casino-Spiele, weil sich allen Verboten zum Trotz in der Vergangenheit ein so florierender grenzüberschreitender Schwarzmarkt im Internet gebildet hat, dass wir vor dieser Realität die Augen nicht mehr verschließen dürfen“, so der Innenminister.
Fazit: Klare Einschränkungen und kein Schnellzuschuss
Bei genauem Betrachten der neuen Regeln wird klar, dass es in Hessen zwar erlaubt sein wird, Online Roulette und Online Blackjack anzubieten, jedoch sehr, sehr eingeschränkt. Die Bindung an zwei Spielbanken hierzulande sorgt dafür, dass es nur wenige Beantragungen geben wird.
Die internationalen Glücksspielanbieter bleiben komplett auf der Strecke. Sie haben weiterhin keine Möglichkeit, eine entsprechende Genehmigung zu erhalten.
Zudem ist der Zeitfaktor zu beachten. Die Behörden müssen basierend auf der Gesetzesanpassungen erst Richtlinien für die Lizenz-Beantragung erarbeiten. Es wird also noch einige Zeit dauern, bis die User in Hessen wirklich ihr Glück an den Online-Tischen herausfordern können.
